Digitale Logos-Edition
Herders theologischer Kommentar zum Neuen Testament gilt seit Jahren als exegetisches Standardwerk. International anerkannte Exegeten wie Joachim Gnilka, Franz Mussner, Lorenz Oberlinner und Heinrich Schlier machen die Abteilung zum Corpus Paulinum dieser wissenschaftlichen Kommentarreihe zu einem unverzichtbaren exegetischen Hilfsmittel.
und darum wissen wir auch nicht, wer die Gegner „verfolgen“ würde
Oder besser gesagt: Beide kämpfen im Menschen um den Menschen.
Auffällig ist (wie Michaelis mit Recht betont), daß Paulus nicht selbst nach Galatien kommt, um die drohende Gefahr abzuwehren, die durch das Auftreten der Gegner heraufbeschworen wurde, obwohl er nach 4, 20 doch am liebsten persönlich bei den Galatern anwesend sein möchte. Man darf vielleicht daraus schließen, daß er in dem Augenblick, als ihn die Nachrichten über die Vorgänge von Galatien erreichen, geographisch gesehen, ziemlich weit von Galatien entfernt gewesen sein muß, d.h. auch Ephesus bereits verlassen hat, von wo aus er doch verhältnismäßig rasch nach Galatien hätte kommen können. Der Brief muß für ihn einspringen.
Du kannst und brauchst es nicht selber zu schaffen; ein anderer, Jesus Christus, hat es für dich geschafft! Wer diesen Christus in der Taufe gläubig „angezogen“ hat, hat schon teil an der himmlisch-pneumatischen Lebenskraft Christi, besitzt nun selbst das göttliche Pneuma, das ihm das Leben verleiht. Der erlöste Mensch ist befreit aus der Sklaverei des Gesetzes (vgl. Röm 8, 2); er ist vor Gott „gerechtfertigt“ durch den Glauben.
Entscheidungssituation, in der er jeweils aufgerufen ist, „das zu tun“, wozu er getrieben wird. Wäre der Mensch machtlos zwischen beide Mächte gestellt und wäre er das nur passive Kampffeld zwischen Fleisch und Geist, dann hätten der Imperativ des Apostels im V. 16 (περιπατεῖτε) und die Aussage des V. 18 keinen Sinn.
In den Einzeltexten betreibt Herders Theologischer Kommentar zum Neuen Testament eine sehr gründliche Exegese auf einem guten wissenschaftlichen Niveau.
—Johannes Traichel, Logos-Blog