Digitale Logos-Edition
Der erste Band der Jüdischen Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit besteht aus neun Lieferungen. Darin enthalten sind Fragmente jüdisch-hellenistischer Historiker, das 1. bis 3. Makkabäerbuch, das 3. Esra-Buch und weitere historische und legendarische Erzählungen.
Unter Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit (JSHRZ) finden Sie mehr Informationen zur Reihe. Alle Folgen und Lieferungen sind auch einzeln erhältlich.
„Die neun Zusätze zum Buch Esther […] gehören in den größeren Zusammenhang des Estherbuches hinein. Sie haben sich aber nicht im Zusammenhang mit dem hebräischen, sondern mit dem griechischen Estherbuch erhalten. Zu ihrem Verständnis ist es notwendig, vom gesamten Estherbuch auszugehen, wie es in jeder deutschen Bibel zu finden ist. Das Estherbuch gehört zu den Perlen der Welterzählungsliteratur.“
„Aus dem Buch des Eupolemos, das wahrscheinlich den Titel „Über die Könige in Judäa“ trug, sind uns fünf Fragmente erhalten, davon vier durch zum Teil sehr umfangreiche Auszüge des hellenistisch-römischen Schriftstellers Alexandros Polyhistor (Mitte des 1. Jh. v. Chr.), der das Buch in seinem Werk „Über die Juden“ […] benutzte.“
„Gegenstand des Buches ist die frühe Geschichte des Konflikts zwischen den glaubenstreuen Juden in Palästina und ihren weltlichen Oberherren, den seleukidischen Königen von Antiochos IV. Epiphanes bis zu Demetrios I. Der Held der Erzählung ist der Makkabäer Judas, der nach dem königlichen Verbot, den jüdischen Glauben auszuüben, im Jahre 168 oder 167 zum bewaffneten Widerstand hiergegen aufrief und zur Rettung des von den Heiden profanierten Tempels.“
„Der Name der allgemein als 1. Makkabäerbuch bezeichneten Schrift nimmt den Beinamen des Judas, des ersten Führers der gesetzestreuen Juden in der Auseinandersetzung mit den seleukidischen Herrschern Palästinas und den diesen eng verbundenen hellenistisch gesinnten Juden, auf (zur Erklärung des Wortes vgl. zu 1 Makk 2,4). Dieser Name wurde jedoch bald auch auf seine gemeinsam mit ihm kämpfenden und diesen Kampf nach seinem Tode fortsetzenden Brüder ausgedehnt, so daß er zur Familienbezeichnung wurdet.“
„Der folgenden Übersetzung ist die Textausgabe von Robert Hanhart (Esdrae liber I, Göttingen 1974) zugrunde gelegt. Da es sich beim 3 Esr im wesentlichen um eine Übersetzung von Paralleltexten zu 2 Chr/Esr/Neh handelt, kann zu allen wesentlichen historischen, theologischen und religionsgeschichtlichen Fragen, aber auch zu textkritischen Problemen, auf die Kommentare und einschlägigen Untersuchungen zu den kanonischen Büchern verwiesen werden.“
Der Band 1 der Jüdischen Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit widmet sich historischen und legendären Erzählungen. Das Buch Judit, eine apokryphe Schrift des Alten Testaments, ist Gegenstand der 7. Lieferung. Geschildert wird die Tat der gottesfürchtigen Witwe Judit, die unbewaffnet in das Heerlager des nebukadnezaischen Generals Holofernes geht und diesen mit seinem eigenen Schwert enthauptet. Sie rettet dadurch das Volk Israel. Diese Szene, die durch die Jahrhunderte zum festen Repertoire in der Kunst wird, analysiert Erich Zenger textkritisch; er untersucht deren literarische Gestalt und den theologiegeschichtlichen Kontext.
„Die Vitae Prophetarum (VP) gehören zu den hagiographischen Schriften, die in der alten Kirche, aber auch im Mittelalter sehr bedeutsam waren und vielfältig verwendet wurden, doch in der Moderne bis in die jüngste Zeit eher ein Schattendasein führten. Es handelt sich um eine kleine Sammlung von Kurzbiographien über die alttestamentlichen Propheten, die ursprünglich insgesamt 23 Viten enthielt: Vier zu den „Großen“ Propheten, zwölf zu den „Kleinen“ und sieben zu den Propheten aus den Geschichtsbüchern des Alten Testaments. Anachronistisch kann man die VP als ein kleines Bibellexikon zu den Propheten bezeichnen.“
„Die Ereignisse der Einnahme Jerusalems, der Zerstörung des Tempels und der Verschleppung des jüdischen Volkes ins babylonische Exil unter Nebukadnezar im 6. Jh. v. sind im antiken Judentum - insbesondere unter dem Eindruck ähnlich katastrophaler Begebnisse und Erfahrungen unter syrischer und römischer Herrschaft - in vielfältiger Weise Gegenstand frommer Betrachtungen und Erzählungen gewesen. Literarisch greifbar ist dies vor allem in einer Gruppe von Schriften, in deren Mittelpunkt teils der Prophet Jeremia selbst, teils sein Vertrauter Baruch stehen. Das vorliegende Werk - in der wohl älteren textlichen Überlieferung „Paraleipomena/Hinterlassenschaft des (Propheten) Jeremia“, in einem anderen Überlieferungszweig „Rest der Worte des Baruch“ betitelt - gehört in diesen Kreis.“
„Der Titel Μακκαβαιων Γ' stellt dieses Buch mit den beiden ersten Makkabäerbüchern zusammen. Insofern die Makkabäer nicht Gegenstand des 3Makk sind, ist der Titel unzutreffend. Fraglich ist zudem, warum das Buch an dritter Stelle der Makkabäerbücher gezählt wird.
Der ursprüngliche Text des 3Makk wird am treuesten durch die beiden Codices Alexandrinus (Sigel A) und Venetus (Sigel V) bezeugt. Diesen Unzialen treten 29 Minuskel zur Seite. Darüber hinaus existieren alte Übersetzungen ins Syrische und ins Armenische. Zudem liegen zwei Rezensionen vor: L' und q.
Das 3Makk erscheint in der LXX als vorletztes der Geschichtsbücher und speziell der Makkabäerbücher. Sein Fehlen in den gängigen deutschen Bibelübersetzungen dürfte durch den Verzicht der Aufnahme des Buches in die Vulgata bedingt sein.“