Lexikon der Reformationszeit (Lexikon für Theologie und Kirche – kompakt)
Digitale Logos-Edition
Produktbeschreibung
Auf etwa 500 Seiten werden in 600 Stichwörtern alle wichtigen Ereignisse und Sachen (z. B. Schmalkaldischer Krieg, Bekenntnisschriften), die Hauptakteure der konfessionellen Lager (z. B. Luther, Melanchthon, Eck, Päpste, Kaiser …) sowie die theologischen Schlüsselbegriffe (Rechtfertigung, Sola scriptura …) dargeboten. Eine Zeittafel sorgt für rasche Orientierungshilfe ebenso wie Karten und ein Register.
Im deutschen Sprachraum einzigartig, bietet das „Lexikon der Reformationszeit“ allen Studierenden und Lehrenden der Kirchengeschichte und benachbarter Disziplinen sowie interessierten Laien solide und umfassende Grundinformationen der Ereignis-, Personen- und Theologiegeschichte der Reformationszeit als einer der umstürzendsten Epochen der Neuzeit.
Das Lexikon für Theologie und Kirche gehört im deutschsprachigen Raum zu den renommiertesten kirchengeschichtlich-theologischen Nachschlagewerken. Auf die fachliche Kompetenz der einzelnen von Spezialisten geschriebenen Artikel ist Verlass, doch sucht man unterschiedliche Informationen zu einem Themenkomplex, wie zum Beispiel der Reformation, muss man sich wie bei jedem Lexikon quer durch die alphabetische Gliederung wühlen. Umso erfreulicher und vor allem arbeitserleichternder ist die Herausgabe der Reihe Lexikon für Theologie und Kirche kompakt durch den Herder Verlag, in der bereits die Bände Kirchengeschichte, Päpste und Papsttum und nun auch der Band zur Reformation erschienen sind. Besonders verdienstvoll ist gerade die Auswahl dieses Themas, da es nach wie vor lediglich von Fachleuten wirklich durchdrungen wird. Keine eine andere Epoche der christlichen Kirchengeschichte hatte derart umwälzende Folgen, kaum eine andere ist so eng mit der Personen- wie politischen Geschichte und deren Geschicken verknüpft wie die Zeit vom ausgehenden 15. bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. Und selbst die Welt der mittelalterlichen Kirchengeschichte scheint vielen zugänglicher und verständlicher als die aufgrund ihrer europaweiten Involvierungen und Auswirkungen unübersichtlich scheinende Reformationszeit, von den theologischen Kontroversen ganz zu schweigen. Personen, Begriffe und Ereignisse der Reformations- und Gegenreformationszeit liegen nun gebündelt vor, ergänzt durch eine vergleichende Zeittafel (Profan-/Kirchengeschichte). Jedes Lemma schließt mit Quellen- und Literaturangaben, die wie die ganze Darstellung auf dem neuesten Stand der internationalen Forschung sind, da sie der letzten, erst 2001 abgeschlossenen Auflage des LThK entsprechen. Alles jedoch wurde überarbeitet, die Nachträge gekennzeichnet. Und noch ein Vorteil gegenüber der großen Enzyklopädie ist das angenehmere, da übersichtlichere Druckbild. Das Kartenmaterial aber hätte zahlreicher ausfallen können. Doch dies ist nur eine kleine Mäkelei im Vergleich zum fachlichen wie praktischen Wert dieser Kompaktausgabe. Wesentliche Artikel wie die zum Tridentinum, der Rechtfertigungslehre oder der Katholischen Reform sind nun auch einem breiteren Publikum besser zugänglich als die elfbändige Großausgabe. Trotz der anhaltenden Kritik einerseits wegen der katholischen Tendenz (seit der ersten Auflage) und andererseits wegen der in der neuesten Ausgabe zuungunsten früherer Epochen stärkere Ausrichtung auf Neuzeit und Gegenwart, muss die Professionalität der Autoren betont und kann die Streichung von Lemmata zuungunsten der Reformationszeit nicht festgestellt werden. Allen anderen sei die Enzyklopädie Religion in Geschichte und Gegenwart empfohlen. Allen, die einen systematischen Überblick über diese Epoche suchen, sei Reformation und Gegenreformation aus der Reihe Oldenbourg Grundriss der Geschichte oder Reformation und konfessionelles Zeitalter empfohlen.
—Osseline Kind
- Titel: Lexikon der Reformationszeit
- Reihe: Lexikon für Theologie und Kirche – kompakt
- Autor: Klaus Ganzer
- Verlag: Verlag Herder
- Seiten: 500
- Erscheinungsjahr: 2002
- ISBN: 978-3451220197
- Sprache: Deutsch
Klaus Ganzer (* 1932 in Stuttgart; † 2021 in München) war ein deutscher römisch-katholischer Kirchenhistoriker.
Bruno Steimer (* 1959) ist ein römisch-katholischer Kirchenhistoriker.