Die hier vorgelegte Untersuchung möchte den bisher nahezu unbekannten Bibelkommentar Wyclifs bekanntmachen. Ohne aus seinen Aussagen schon jetzt alle Folgerungen zu ziehen, die eine historische Gesamtdarstellung der Theologie Wyclifs in Zukunft einmal wird ziehen dürfen, habe ich mich darauf beschränkt, die theologischen Leitgedanken dieses umfangreichen Werkes herauszuarbeiten, einmal: die jeden einzelnen Christen und die Kirche als ganze verpflichtende, gesetzliche Forderung der Nachfolge Christi in Armut und Demut als den hauptsächlichen Skopus der (die Evangelien bevorzugenden) Schriftauslegung Wyclifs, zum anderen: die enge Verbindung von Realismus und Biblizismus als die Grundlage von Wyclifs Theologie und Kirchenkritik. Auf die Frage nach dem Wahrheitsgehalt geschriebener menschlicher Worte verwies Wyclif seine Hörer mit einem beziehungsreichen Wortspiel auf Christus, das Wort:
»Ipse ergo est virtus sermonis vel virtutis sermo de quo scriptum nostra est vera. Si autem loqueremur de sermone nostro successivo, nulla aut pauca est virtus eius.«
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Gustav Adolf Benrath (* 1931 in Karlsruhe; † 2014 in Ladenburg) war ein deutscher evangelischer Theologe.