Digitale Logos-Edition
„Das als Testament des Hiob ausgegebene Pseudepigraph ist das umfangreichste und zugleich bedeutendste Zeugnis der Hiob-Haggadah des antiken Judentums. In ihm liegt das einzige erhaltene Beispiel einer in sich geschlossenen, literarisch selbständigen Hiobdichtung aus nachbiblischer Zeit vor.“
„Das Werk setzt das kanonische Hiobbuch voraus. Wie dieses berichtet es vom Unglück und von den Leiden, die der Satan mit Erlaubnis Gottes Hiob zufügt, von der Standhaftigkeit, mit der Hiob alles erträgt, von den Auseinandersetzungen Hiobs mit Frau und Freunden, ferner von der Genesung Hiobs, seinem erneuten Reichtum und seiner neuen Familie sowie schließlich von seinem Tod. Mitunter sind ganze Abschnitte der biblischen Vorlage, namentlich der Rahmenkapitel 1-3 und 42, ausgeschrieben, bisweilen sogar wörtlich übernommen. Von einer bloßen Nachdichtung kann jedoch nicht die Rede sein. Das Testament Hiobs hebt sich von der biblischen Hioberzählung deutlich ab und trägt unverkennbar eigene Züge. Es bringt neue Personen, Episoden und Motive ins Spiel und bietet manches, was im biblischen Text nur kurz oder beiläufig erwähnt ist, in erzählerisch ausgeschmückter Form. Vor allem aber stellt es das Geschick und die Gestalt Hiobs in ganz neuer Weise dar.“
Sammlungspreis: Dieses Werk ist auch als Teil der Sammlung Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit (JSHRZ): Alte Folge (6 Bde.) erhältlich.
John Berndt Schaller (* 28. August 1930 in Heidelberg; † 1. Mai 2020 in Göttingen) war ein deutscher evangelischer Theologe und Judaist.