Digitale Logos-Edition
„Eine Schrift unter dem Namen des Elia wird in Kanonsverzeichnissen und Zitaten der Alten Kirche mehrfach bezeugt, und zwar als Schrift des „Propheten Elia“ in der sogenannten Stichometrie des Nicephorus, als Apokalypse in dem sogenannten anonymen Apokryphenverzeichnis, im Arnbrosiaster und bei Hieronymus. Möglicherweise ist damit stets dieselbe apokalyptische Schrift gemeint, deren Ursprung man wohl im Judentum zu suchen hat. Denn da die in diesen Verzeichnissen aufgezählten und zum Teil erhaltenen alttestamentlichen Pseudepigraphen des Adam, Henoch, Mose, Salomo u. a. jüdischen Ursprungs sind, liegt solche Annahme auch für die dort genannte ApcEl nahe. Das würde dadurch bestätigt, wenn als Quelle des im AT nicht nachweisbaren Schriftzitats aus 1 Kor 2,9 tatsächlich ein Elia-Apokryphon zu gelten hätte, wie das in der Alten Kirche öfter behauptet wird, z. B. von Origines und vom Ambrosiaster.“
Sammlungspreis: Dieses Werk ist auch als Teil der Sammlung Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit (JSHRZ): Alte Folge (6 Bde.) erhältlich.
Wolfgang Schrage (* 30. Juli 1928 in Haspe, jetzt Hagen; † 22. Oktober 2017 in Bad Honnef) war Professor für Neues Testament an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn.