Digitale Logos-Edition
„Das sogen. slavische Henochbuch ist ein selbständiger Sproß am Stamm jener reichentwickelten Henochliteratur, die etwa vom 3. Jh. v. Chr. bis zum 1. Jh. n. Chr. in Blüte stand. Vor allem in dem sogen. äthiopischen Henochbuch floß ein Großteil jener Traditionen zusammen, die sich - maßgeblich unter dem Eindruck babylonischer Überlieferungen vom Urzeitweisen oder Kulturbringer - der Gestalt des Urvaters Henoch, des 7. nach Adam (Gen Jud 14), angeheftet und denselben zu einem der populärsten Vorbilder jüdischer Frömmigkeit in nachexilischer Zeit gemacht hatten. Uber die Verbreitung dieser Literatur geben nicht nur die aramäischen und griechischen Fragmente Auskunft, die dem Überlieferungszusammenhang von Hen(äth) angehören, sondern darüber hinaus auch die Spuren einer Iangen Nachwirkung der Henochgestalt, die sowohl bei Juden als auch bei Christen noch bis weit in das Mittelalter hineinreicht.“
Sammlungspreis: Dieses Werk ist auch als Teil der Sammlung Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit (JSHRZ): Alte Folge (6 Bde.) erhältlich.
Christfried Böttrich (* 1959), Dr. theol., ist Professor für Neues Testament an der Universität Greifswald.